Freitag, 30. Juni 2006

Führungsspieler

Das Stimmungsbild? Deutschland fiebert - wie schneiden wir ab? (Auch ein blöder Ausdruck eigentlich. Woher das wohl kommt? Vielleicht von "den Schneid abkaufen"). Wenn wir den Gauchos (man muss ja "Gauchos" sagen. Schade, dass die "US Boys" nicht mehr dabei sind. Auch gut waren ja die "Socceroos", aber die wurden ja in ihrer Heimat auch tatsächlich so genannt, weswegen nach ihrem Ausscheiden noch nachts um eins jemand lauthals "Stand up for the socceroos" singen musste. Natürlich vor unserem Fenster! Ein bedauerlicher Rückfall in vor-klinsmannsche Zeiten, in denen man sich bereitwillig mit jeder Gurkentruppe und -land identifizierte, Hauptsache, es war nicht die/das eigene. Das ist durch den überfälligen Patriotismus ja Gott sei Dank vorbei.
Ich erhalte gerade die Information, dass man jetzt für die Deutschen auch "Adler" sagen darf. Auch super!) , wenn wir den Gauchos den Schneid abkaufen, schneiden wir gut ab.
Das passiert aber nicht, denn Michael Ballack ist ja kein Führungsspieler. Das haben wir in den letzten Tagen ziemlich vergessen.
Ich wurde nach meinen Tipps gefragt:
D - Arg: Wir retten uns durch ein Tor von Neuville zum 1:1 ins Elfmeterschießen, aber Ballack verschießt (weil: kein Führungsspieler). Lehmann hält nichts, weil er beim Elmeterschießen an der Strafraumgrenze steht.
Die restlichen Ergebnisse: 1:2, 6:5 n.E., 3:1

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Die Namensgebung der geistig minderbemittelten Kommentatoren aus dem Land der Gastgeber nehmen schon seltsame Auswüchse an. Beispielsweise passt "die Sambakicker" schon lange oder gar niemals auf die "Selecao". Aber das nur am Rand. "Favelapasser" oder "Entführungsvizeweltmeister" wäre da schon eher den Lebensumständen angepasst.
Zum Thema Führungsspieler, es geht gar nicht darum zu sagen wer einer und wer keiner ist. Spannender finde ich da schon die eigentlichen Begrifflichkeiten die uns in diesen Tagen so vor die Füße geworfen werden. Ein Ausspruch eines bekannten - denke ich zumindest - Trainers hat sich mir dabei ins Gehirn gebrannt wie das Standbild bei einem Plasmafernseher: "Fußball ist Krieg".
Zwei Gedanken später fällt mir passenderweise Carlos Tevez (seines Zeichen argentinischer Nationalschlächter) geistiger Erguss auf der gestrigen Pressekonferenz ein:"Ich ziele auf Lehmanns Kopf und entweder geht der Ball rein oder der Kopf fällt ab."
Ich würde da eher sagen Ball und Kopf gehen rein.
Die Balltreter sind für kleine Blackouts berühmt, diese Phrase war aber doch sinnbildlich für den Krieg der auf dem Rasen momentan herrscht.
Natürlich spielen die Adler - oder besser Klinsmänner - da auch mit, doch sind sie, in der Wahl ihrer Waffen bisweilen nicht ganz so aggressiv.
Am Ende ist es sowieso egal wenn die Pleitegeier die Rinder -Gauchos gefressen haben und die Schlacht 12:10 nach ElfmeterSCHIEßEN ausgeht.
Solange das Gemetzel nicht auf der Straße weitergeführt wird.
Ein "WIR sind Weltmeister" wird es hoffentlich nicht geben.

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Aha, Sie sehen das also anders oder auch so? Wie genau?

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