Mittwoch, 23. Mai 2007

Es gibt zwei Sorten von Menschen auf der Welt

Die einen sind Nachtmenschen, die anderen sind Tagmenschen. Die einen klagen oft, dass sie diskrimiert werden und als faul und langsam diffamiert werden, wobei doch einzig und allein ihr Biorhythmus Schuld an der Sache ist. Eine Runde Bedauern.
Worüber aber niemand redet ist, wie die anderen diffamiert werden. Die sind nämlich langweilige Spaßbremsen, die viel zu früh nach Hause gehen, nicht noch ein Bier mittrinken und nicht bis sechs Uhr auf jeder Party rumsitzen, weil sie darauf hoffen, dass noch irgendwas passiert. Sie wollen einfach nur ins Bett. Wie lahm.
Jahrelang habe ich mich immer gefragt, was die Leute an Partys denn so toll finden und was das alles "soll" - die Leute könnten doch auch nett sich nachmittags zum Kaffee treffen und dann abends zeitig ins Bett gehen. Ich habe einfach nicht verstanden, warum die Leute lange aufbleiben und ausgelassen feiern. (Nebenbei ist "feiern" intransitiv geworden und hat sein Akkusativobjekt eingebüßt, ist das schon mal wem aufgefallen? "Feiern" braucht heute keinen Gegenstand oder Anlass, man "feiert" einfach - vielleicht auch nur sich selbst.) (Wer Lust hat, kann sich selber daraus kostengünstig zu Hause eine geschmackvolle Kulturkritik für die FAZ basteln.)
Ich habe den Sinn des abends ausgehen und "Party machen" einfach nicht verstanden. Heute weiß ich: die Leute haben einen anderen Biorhythmus.

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