Freitag, 29. April 2011

Im Tuntenhimmel ...

schweben wohl derzeit wohl alle, die, äh auf königliche Hochzeiten und den Grand Prix stehen. Die beiden wichtigsten Ereignisse des Jahres an einem Wochenende! Und die Tante hat sich noch nicht die Ohrläppchen gewachst! Die Tante ist aber auch mal wieder krank. Darum hier nur schnell zwei Lieder, je einen Ohrwurm zum Thema "Heiraten und englische Könige" und "Junge Sängerin gewinnt Grand Prix und nimmt sich dabei nicht ernst":





Eigentlich Verschwendung, ein Ohrwurm hätt ja gereicht für's Wochenende. Aber wenn schon mal endlich was los ist...

Dienstag, 19. April 2011

Gebildbrote sprachen mit dem toten Papst

Es ist Osterzeit, und da kriegt man ja wieder allerhand zu hören. Zum Beispiel, dass Jesus einem Jünger auftrug: Geh mal in das nächste Dorf, da steht ein Esel, auf dem noch niemand geritten ist und hol mir den, auf dem reit ich dann in die Stadt ein. Also Tote-aufwecken und Über-Wasser-gehen sind ja schon ganz schön abgespacet, aber das ist wirklich total verrückt.

Des weiteren kann man in Zeitungen, deren Redaktionen noch ein paar Stellen zu füllen hatten, was über Gebildbrote (also Backwaren, die einen konkreten bildnerischen Aufwand erfüllen, mithin etwas darstellen) lesen, die besonders zu Ostern beliebt seien. Zu diesen zähle auch die Brezel. Die stelle nämlich betende Kinderhände dar.

Isses Quatsch. Betende Hände sehen so aus:

Sähen betende Kinderhände so aus wie eine Brezel, müssten Kinder aber jeden Tag drei Mal den Heiligen Gerebernus anrufen mit der Bitte, ihre Unterarme wieder zu entknoten. In Wahrheit ist die Brezel eine hervorragende handwerkliche Lösung einer ökonomischen und statischen Aufgabenstellung:

Entwickle ein Backwerk, dass 
  1. möglichst viel Oberfläche hat,
  2. möglichst dünn ist, 
  3. dabei aber möglichst wenig Raum einnimmt,
  4. vor und nach der Herstellung möglichst formstabil bleibt und
  5. in möglichst wenig Arbeitsschritten hergestellt werden kann.
Das alles leistet die Brezel mit Bravour und genau darum ist sie auch noch immer so beliebt, beliebter sicherlich als das Beten, auch wenn das ja doch gar nicht weh tut.



Sie entsteht aus einem einzigen Teigstrang, es muss kaum was abgemessen oder geschnitten werden. Die Brezel ist fast gleichmäßig dünn, was eine gute Ofenauslastung zur Folge hat und auch dafür sorgt, dass sie fast gleichmäßig gar ist. Zusätzlich wird dadurch, dass es dicke und dünne Stellen gibt, jeder Geschmack befriedigt.
Ein 14cm x 14 cm großes Testobjekt wäre (war) ausgerollt 65 cm lang, also komplett unhandlich. Durch die drei Kontaktstellen ist die Brezel äußerst stabil, auch wenn man was abgebissen hat (das hebt sie gegen Teigkreise oder Schlangenformen heraus).

Und man kann sagen, wenn man sie stolz erfunden hat und die Kleriker anfangen zu maulen, dass das bestimmt nicht gottgewollt sei, weil davon ja nichts in der Bibel stehe, dass sie aussehe wie zwei betende Kinderhände. Wer glaubt, dass Eselbesitzer fröhlich ihre Esel hergeben wenn jemand kommt und sagt, es sei für den Messias, der glaubt auch, dass so betende Kinderhände aussehen.

Freitag, 15. April 2011

Musik am Freitag



In den nächsten Tagen starte ich eine Petition, Lauren Bacall in diesen Song aufzunehmen. Das ist längst überfällig.

Oh, und Schnupfen zu verbieten. Das ist auch überfällig.

Freitag, 8. April 2011

Musik am Freitag

Nun ist es Frühling, die Zeit in der die Sommerhits vorbereitet werden. Zeit, sich schon mal zu fürchten. Wer mal auf Mallorca Macarena tanzen musste, weiß, wovon die Tante spricht ("Ayyy!").

Eigentlich wollte die Tante sich ja hochkulturell geben, weil sie Morgen in die Oper geht. Aber das muss warten.



Schnell noch die Vokabeln, wir sind ja nicht zum Spass hier:
wet git: schlapper Widerling, also sowas wie Schwuchtel oder Bettnässer
nauseate: anwidern, ankotzen
Arapaho: nordamerikanisches Ureinwohnervolk
gran: die Omi
disembowel: ausweiden

Vielleicht braucht man's ja mal. Schönes Wochenende.

Musik am Freitag

Nun ist es Frühling, die Zeit in der die Sommerhits vorbereitet werden. Zeit, sich schon mal zu fürchten. Wer mal auf Mallorca Macarena tanzen musste, weiß, wovon die Tante spricht ("Ayyy!".

Eigentlich wollte die Tante sich ja hochkulturell geben, weil sie Morgen in die Oper geht. Aber das muss warten.



Schnell noch die Vokabeln, wir sind ja nicht zum Spass hier:
wet git: schlapper Widerling, also sowas wie Schwuchtel oder Bettnässer
nauseate: anwidern, ankotzen
Arapaho: nordamerikanisches Ureinwohnervolk
gran: die Omi
disembowel: ausweiden

Vielleicht braucht man's ja mal. Schönes Wochenende.

Mittwoch, 6. April 2011

Ein Fremder

Die meisten Menschen in seiner Welt sind doppelt so groß wie er, und fast alles ist nur auf sie eingerichtet. Er kommt nur an wenige Sachen selbst heran, und muss für das meiste fragen. Er kann auch de meisten Dinge nicht selber öffnen, selber tragen oder selber benutzen. Das muss immer jemand anders für ihn machen. Und oft geben sie ihm das, was er am dringendsten haben möchte, nicht.

Er versteht auch wenig von dieser Welt. Er versteht die Sprache zu großen Teilen nicht, und die Menschen um ihn herum verstehen auch ihn oft nicht. Er versteht nicht, wie die meisten Dinge funktionieren, wozu man sie braucht, dass man sie braucht. Und wenn er mal denkt, dass er etwas verstanden hätte, wird ihm oft gesagt, dass er es nicht verstanden hat und alles ganz anders ist.

Er ist auf die anderen Menschen angewiesen – ohne sie würde er sterben. Sie müssen ihm zu Essen und zu Trinken geben. Das versteht er auch, und es macht ihm Angst. Sie könnten ihn verletzen oder töten, wenn sie wollten. Das versteht er auch, und es macht ihm Angst. Sie müssen aufpassen, dass er sich nicht verletzt, dass er nicht krank wird. Das versteht er nicht, und es macht ihn wütend. Wenn er endlich etwas kann, wird es ihm oft verboten. Weil es zu gefährlich sei. Dabei können die anderen doch alles. Dann können sie doch auch dafür sorgen, dass es nicht gefährlich ist. Doch das machen sie nicht. Er denkt, sie wollen das nicht.

Dafür wollen sie ständig irgendwas anderes von ihm. Er soll schlafen, wenn er spielen möchte. Er soll aufstehen, wenn er im Bett liegen möchte. Er soll irgendwo hin gehen, wenn er bleiben möchte. Er soll wildfremde Menschen, die viel größer und stärker sind als er, ohne weiteres vertrauen. Er soll Essen, wenn er keinen Hunger hat. Er soll still sein, wenn er Singen möchte. Er soll lieb sein. Er soll nicht stören.

Kein Wunder, dass er sich manchmal schreiend auf den Boden schmeißt und alle schlagen, beißen und treten will. Das ging mir wohl auch so, wenn ich erst drei Jahre alt wäre.

Freitag, 1. April 2011

Musik am Freitag

Trost lässt sich in vielem finden. Die Tante findet Trost darin, dass die F.A.Z. es sich nicht nehmen lässt, bildungsbürgerlich nicht von Fukushima I zu sprechen, sondern von Fukushima Daiichi. Es ist eben doch irgendwie erhebend, wenn Japaner in korrektem Japanisch verstrahlt werden.

Andere finden Trost darin, dass der gute Gott das ja alles irgendwie gewollt und geplant hat und das so muss. So z. B. Bob Marley, Gott hab ihn selig.

Have no fear for atomic energy
'cause none of them can stop the time



Naja. Die Argumentation steht dann doch auf etwas wackeligen Füßen, aber sicher ergibt das alles einen Sinn, wenn man erstmal zwei Tüten geraucht hat. Dann ergibt ja eigentlich alles einen Sinn. Zufälligerweise ist dieses Lied auf einer der anderen ersten CDs, die die Tante sich kuf.

Damit wär dann auch der Kreis geschlossen, der Beitrag beendet und die Tante kann daran gehen, den Haustürschlüssel zu suchen und aufzuräumen.